Gustavsburg am Rhein: Der Kern der neuzeitlichen Gustavsburg als Ort

Oben: Die MAN Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg wurde 1859 gegründet uns sorgte für rasche Enwicklungen im Gustavsburger Rheinhafen: Hier eine Karte von 1866. 

Wenn man näher schaut, sieht man deutlich die Lage von der Endstation der Hessischen Ludwigsbahn, das Gebäude von Wilhelm Schneider (Gaststätte "Zur Rheinlust" und "Hilfspoststelle" in Gustavsburg ab 1885), den Hof der Gottron'schen Ziegelei mit dem Haus vom Sohn von Wilhelm Jonas Gottron (Erstes Wohnhaus in Gustavsburg, erbaut 1786) und den Ziegeleiweg. (Stadtarchiv Mainz, Verein für Postgeschichte in Rheinhessen e.V.)

Hier am Rhein schlägt das Herz der industriellen Entwicklungen in Gustavsburg. In kommenden Jahren ändern sich die Rheinhafenanlagen in Gustavsburg sehr stark und umfassen am Höhepunkt der Entwicklungen fünf (5) separaten Hafenbecken (siehe unten). 

Anmerkung: man sieht noch ganz deutlich, prominent und unterstrichen: das Gebiet Gustavsburg gehört zur Gemarkung Ginsheim. Fakt ist, der Endbahnhof der Hessischen Ludwigsbahn mit der Bezeichnung Station Gustavsburg war der Anfang von einem neuen, selbstbewußten Ort Gustavsburg, der von Ginsheim völlig distanziert hatte -die Ginsheimer ahnte es schon 1866. Es gab auch eine Mainz-Gustavsburg und ein Mainz-Ginsheim bis 1945. Heute sind endlich beide Orte endgültig vereint in der Stadt Ginsheim-Gustavsburg... die Gemarkung des gesamten Stadtgebietes ist jedoch immernoch Ginsheim. Wir Gustavsburger dulden diese Tatsache, denn immerhin haben wir ein Bahnhof/ S-Bahn-Anschluß "Mainz-Gustavsburg" und liegen innerhalb des Mainzer Rings, Ginsheim jedoch nicht. Der Ausdruck "Mainz-Ginsheim" ist nirgendwo mehr heutzutage zu finden. *zwinker*

Oben: Merke das "Ursprungsgelände" der Gustavsburger Hafenanlagen zwischen Hafenbecken 1 und Hafenbecken 2. Unten wird die Lage bildlich mittels eine Postkarte von 1933 mit Blick auf Gustavsburg vom Hafen aus dargestellt.

Oben: Postkarte, Blick von der Rheineinfahrt zum Hafen 1, Mainz-Gustavsburg, 1933. Die Kommentare und Pfeile habe ich selbst der Postkartedatei zugefügt. Beschreibung erfolgt von oben nach unten:
1.) Im Hintergrund, die St. Peter und Paul Kirche zu Hochheim mit Weinbergen
2.) Links die katholische Herz-Jesu-Kirche und rechts die evangelische Gustav-Adolf-Kirche
3.) Haus Jäger, Erzbergerstr. 16/18
4.) Bahnhofs-Nebengebäude, Dr. Herrmann-Str. 21
5.) Bahnhof Mainz-Gustavsburg
6.) Alter End-Bahnhof der Hessischen Ludwigsbahn, Gustavsburg Hafen 1 (erbaut 1858)
7.) Ziegelhütte Gottron, auch Gaststätte "Zum Rheinlust", (erbaut 1740, abgebrochen 1967)
8.) Alles unterhalb der gelben Linie wurde ab 1967 abgebrochen und das Hafenbecken 1 teils zugeschüttet. Auf dem zugeschütteten Areal vom alten Hafenbecken 1, 2, und 3 befindet sich heute das BP Gaslagergelände (siehe Karte unten)
*Die Originalpostkarte befindet sich in meinem Privatbesitz.

Oben: So daß man die Blicklage einigermaßen vorstellen kann, so ungefähr ist die Blickrichtung dargestellt auf der Postkarte von 1933. Man merkt heute, daß von fünf Hafenbecken bleiben heute nur ein Teil vom Originalhafenbecken 1, Hafenbecken 4, und Hafenbecken 5 wird gar nicht als Hafenbecken (auf dieser Karte) bezeichnet. VIeles hat sich hier verändert, besonders nach den Kriegsschäden in und ums Hafengelände: weiter geht's!


Oben: Zu 3.) Haus Jäger, Erzbergerstr. 16/18, heute.Das Dach hat sich seit 1933 stark verändert. Während des 2. Weltkrieges wurde das Dach während Bombardierungen stark beschädigt. So sieht das ehrwürdige Haus heute aus. Man merke in der Konzeption/Konstruktion, daß das Haus ganz deutlich Richtung Hafen ausgelegt ist. Aufnahme von 2016.


Oben: Zu 4.) Bahnhofs-Nebengebäude, Dr. Herrmann-Str. 21.

Oben: Zu 6.) Alter End-Bahnhof der Hessischen Ludwigsbahn, Gustavsburg Hafen 1 (erbaut 1858). Hier dürfte bereits 1860 private Telegramme aufgegeben werden.
Aufnahme:"Die Burg", Nr. 7, Nov. 1958.


Oben: Zu 7.) Hof/Ziegelhütte Gottron bzw. Gottron'sche Ziegelhütte, auch mit Gaststätte "Zur Rheinlust" (erbaut ca. 1740, abgebrochen 1967). Die erste Wohnbebauung in Gustavsburg wurde 1786 vom Sohn des Wilhelm Jonas Gottron an der Ziegelhütte am Hafen 1 erbaut.
Ab 1871 erfolgt hier die Postzustellung für die Ziegelhütte und Gaststätte von Mainz. (Stadtarchiv Mainz, Verein für Postgeschichte in Rheinhessen e.V.).
Hinweis: Die Ziegelhütte war bis 1967 das Gebaude in Gustavsburg (das" Alte Fährhaus" mit Personenannahmestelle der Postkurs der Hessen-Darmstädter Postkutschlinie mit Gaststätte "Zur Gustavsburg" wurde 1834/36 errichtet). Abbildung: "Die Burg", Nr. 15, Mai 1962.

Oben: Postkarte "Bootshaus und Kaffee Kozel" am Hafen Gustavsburg  am Rheineinfahrt bei der Bleiau. Geschrieben, gestempelt und verschickt am 01.08.1942 (mit Adolf H. Briefmarke des Deutschen Reiches). Im Hintergrund die Ev. Kirche Weisenau. Foto und Verlag Atelier C. Ziegler, Mainz, Gymnasiumstr. 1. Postkarte in meinem Privatbesitz.